Wie sich Waldpellets von anderen Pellets unterscheiden
Mit der Umstellung auf eine Pelletheizung leisten sämtliche Besitzer einen ökologischen Beitrag, wobei es nicht nur auf die Umstellung der Brenntechnik ankommt. Um die neue Heizanlage über viele Jahre hinweg umweltbewusst zu betreiben, fällt der Auswahl des richtigen Brennstoffes eine wesentliche Rolle zu. Auch wenn die Qualität von Holzpellets dank deutscher und europäischer Normen hoch ist und der Schadstoffgehalt auf ein Minimum reduziert wird, ergeben sich große Unterschiede in der Herkunft der zu Pellets verarbeiteten Holzspäne. Durch Waldpellets haben Besitzer eines Pelletofens oder einer größeren Heizanlage die Möglichkeit, auf echtes Naturholz zu vertrauen, wobei in vielen Fällen ein regionaler Charakter vorliegt und die einheimische Holzwirtschaft auf intelligente Weise gefördert wird.
Grundlegendes zur Herkunft des Holzes für Pellets
Holzpellets sind als Brennstoff zur beliebten Alternative gegenüber Gas und Öl geworden, über die letzten 15 Jahre vertrauen immer mehr Privathaushalte und Unternehmen auf diese Technologie. Sollten Sie selbst über die Umstellung nachdenken oder diese bereits vollzogen haben, stellt sich nach der Umrüstung die Frage nach den richtigen Pellets. Möglicherweise ist Ihnen hierbei nicht bewusst, dass das Brennmaterial eigentlich ein Abfallprodukt der Holzwirtschaft darstellt. Pellets sind zusammengepresste Holzspäne, die im Regelfall der industriellen Holzproduktion entstammen und diese Überreste verwertbar machen. Im Vergleich hierzu stellen Waldpellets eine zeitgemäße Alternative dar, die auf die Veränderungen dieser besonderen Heiztechnologie eingeht.
So muss beispielsweise die wachsende Anzahl an Pelletheizungen in Deutschland und Europa berücksichtigt werden, der Trend dürfte über die nächsten Jahre und Jahrzehnte anhalten. Mit Sicherheit lässt sich kaum sagen, dass die Herstellung von Pellets als industriellem Abfallprodukt auf Dauer ausreicht, um den wachsenden Bedarf an diesem Brennstoff sicherzustellen. Alternativen müssen hier, wie sich Holz mit anderer Herkunft für die Verbrennung nutzen lässt, ohne dabei den kostbaren Rohstoff Holz unnötig zu verheizen. Waldpellets stellen eine solche Alternative dar und sind schon jetzt zu einer interessanten Nebeneinnahme für viele einheimische Holzgemeinschaften geworden.
Zum anderen steigt das Qualitätsbewusstsein vieler Kunden, die auf einen Pelletofen umgestellt haben. Die Investition in diese moderne Brenntechnik wird bevorzugt von Privatpersonen mit gehobenen ökologischen Ansprüchen durchgeführt, so dass für den Brennstoff selbst höchste Qualität erwartet wird. Auch wenn das Einhalten der vorgeschriebenen Normen in Bereichen wie Schadstoffen oder Brennwert für alle in Europa gehandelten Pellets zwingend zu erfolgen hat, verbinden die meisten Käufer mit Waldpellets eine höhere Qualität als echtes Naturprodukt. Durch die Nutzung von Waldpellets in ihren unterschiedlichen Formen ist außerdem ein flexibler Einsatz von Heizsystemen und einzelnen Öfen zugesichert.
Wie sich Waldpellets von anderen Pellets unterscheiden
Einfach beschrieben sind Waldpellets herkömmliche Holzpellets, die abhängig vom Anbieter einen mehr oder weniger großen Waldholzanteil besitzen. Anstelle ausschließlich auf Späne und sonstige Holzabfälle der Industrie zu vertrauen, werden diese direkt aus den Wäldern der Forstbetriebe entnommen und zum Brennstoff für Pelletheizungen verarbeitet. Sägemehl bzw. Späne entstehen in einer großen Masse bei der klassischen Abholzung von Gehölzen aller Art, die anschließend zur industriellen Verarbeitung weitertransportiert werden. Derartige Abfälle wurden in früheren Jahrzehnten meist der Natur zur Verrottung überlassen, heute wird der Wert von Sägemehl und Holzspänen in energetischer Hinsicht stärker geschätzt und zu Waldpellets als echtem Qualitätsprodukt verarbeitet.
Bei der Herstellung von Pellets hat sich über das letzte Jahrzehnt bereits eine kleine Revolution vollzogen, die mit dem Ausgangszustand des Brennmaterials zusammenhängt. Vor allem der Grad der Feuchtigkeit des grundlegenden Holzes ist entscheidend, um dieses als möglichst trockenes und hochwertiges Brennholz einsetzen zu können. Lange Zeit wurde industriell ausschließlich auf trockene Späne bzw. Sägemehl vertraut, mit dem steigenden Bedarf nach Pellets erfolgte eine industrielle Umfeld, die auch die Verarbeitung von nassem Sägemehl zu Pellets ermöglichte. In dieser Hinsicht lässt sich besonders gut von Waldpellets profitieren, deren Ausgangszustand und Grad der Feuchtigkeit für die Herstellung somit keine Rolle mehr spielt.
Qualitätsrichtlinien für Waldpellets
Unabhängig von der Zusammensetzung der Pellets unterliegen diese strengen Normen und Vorschriften. Über Jahre hinweg war in Deutschland die DIN Norm Plus führend, seit dem Jahr 2010 ist die einheitliche, europäische Norm EN 14961 zum wesentlichen Maßstab für Qualität, Brennwert und Schadstoffgehalt geworden. Käufer von Pellets erhalten durch ein Zertifikat die Klarheit, dass die vorliegenden Pellets höchsten Ansprüchen genügen, wobei die EU-Norm drei Abstufungen der Formen A1, A2 und B kennt. Selbst die niedrigste Qualitätsstufe B sichert Käufern zu, dass kein chemisch behandeltes Holz für die Pellets zum Einsatz kommt, auch die Kriterien für die Schadstoff- und Metallbelastung bei der Verbrennung liegen sehr eng an den Standards von A1- und A2-Pellets.
Mit der bewussten Entscheidung für Waldpellets lässt sich die Qualität des Brennmittels zwar erhöhen, diese Verbesserung liegt jedoch auf einem überschaubaren Niveau. Abhängig von der Zusammensetzung der Holzspäne und dem Anteil an echtem Waldholz dürften sich je nach Anbieter sowohl A1-Waldpellets als auch B-Waldpellets finden lassen. Erst bei einem deutlich höheren Anteil echten Waldholzes kann der Käufer von einem gehobenen ökologischen Charakter ausgehen, wobei der Schwerpunkt der meisten Käufer nicht nur auf der Qualitätsstufe und dem Preis des Brennmittels liegt. Der regionale Charakter ist bei Waldpellets für viele Käufer ein wesentliche Faktor, um diesen Brennstoff herkömmlichen Holzpellets vorzuziehen.
Die regionale Komponente bei Pellets mit Waldholzanteil
Mit einem Blick auf kommerzielle Anbieter von Pellets erweisen sich neben Großanbietern regionale Gesellschaften als ernstzunehmende Konkurrenz. Häufig sind es Lieferanten aus ländlichen Regionen, die bereits für den Verkauf von Brennholz bekannt sind und nun mit dem Angebot von Waldpellets einen weiteren unternehmerischen Bereich abdecken. Da seit vielen Jahrzehnten Holz als forstwirtschaftlichen Betrieben nicht nur der industriellen Verarbeitung zugeführt wird und bewusst dem Verheizen dient, greifen entsprechende Betriebe des wachsende Interesse an Pellets auf und bieten diese als echt regionales und ökologisches Produkt an.
Wie oben bereits beschrieben, sind Pellets aus reinem Waldholz eher die Seltenheit. Meist verfügen die angebotenen Pellets solcher regionaler Anbieter über einen höheren Waldholzanteil der eigenen Wälder, grundlegend sollte jedoch nie von einer puren Qualität ausgegangen werden. Bei einer direkten Kontaktaufnahme zum regionalen Händler lässt sich schnell erfragen, bis zu welchem Grade diese auf Waldholz aus der eigenen Aufzucht vertrauen und ob dieses um klassische Holzpellets ergänzt wird. Je größer der Betrieb ist, umso wahrscheinlicher fallen große Mengen an Holzabfällen ab und umso eher dürften die angebotenen Waldpellets ein reines Naturprodukt sein. Natürlich sind solche Unternehmen auch der richtige Partner für klassisches Brennholz, das beispielsweise für Öfen im Privatbereich zum Einsatz kommt und hier eine sinnvollere Form der Verheizung gegenüber kompakten Pellets darstellt.
Unterschiede in Qualität und Preis gezielt miteinander vergleichen
Wie bei allen fossilen und nachhaltigen Brennstoffen ergeben sich erkennbare Unterschiede in Qualität und Preis, die bei Pellets durch die oben genannten Normen in einem engen Rahmen gehalten werden. Umso überraschender mag es manchen Käufern erscheinen, dass die Preise für klassische Holzpellets oder hochwertige Waldpellets voneinander abweichen. So sinnvoll die Ergänzung von herkömmlichen Holzabfällen um reines Sägemehl bzw. Späne aus Wäldern sein mag, sollte ein höherer Preis für diese besonderen Pellets im Verhältnis zum tatsächlichen Anteil des Waldholzes stehen. Manche Händler machen es sich zu Nutze, an das Umweltbewusstsein ihrer Kunden zu appellieren und ihre Waldpellets als echtes Premium-Produkt zu vermarkten, selbst wenn der Waldholzanteil eher gering ist. An dieser Stelle heißt es, als mündiger Käufer einen genauen Blick auf die Zusammensetzung der Pellets zu werfen und diese Werte mit den Konditionen anderer Händler zu vergleichen.
Wer alleine die regionale Forstwirtschaft fördern möchte und einen direkten Ansprechpartner für Brennstoffe in seiner Umgebung wünscht, kann sich natürlich von diesem Grundgedanken führen lassen und weniger auf das Preis-Leistungs-Verhältnis schauen. Ohnehin ist es ratsam, bei Pellets eher Händlern aus dem engeren Wohnumfeld zu vertrauen, um über eine kurze Anfahrtsstrecke keinen Wertverlust der Pellets durch Witterung oder physische Einwirkungen zu erleiden. Da der Anteil an Waldpellets in den nächsten Jahren noch steigen dürfte und zu einer interessanten Einnahmequelle für Forstunternehmen in Deutschland wird, darf ohnehin mit leicht fallenden Preisen für diesen besonderen Brennstoff über das nächste Jahrzehnt gerechnet werden. Aspekte wie Ökologie, Waldholzanteil, Lieferstrecke und Kaufpreis sind also allesamt in die Auswahl der idealen Pellets einzubinden, wofür sich jeder Besitzer einer Pelletheizung Zeit und Muße nehmen sollte.