Heizzwecke für die verschiedenen Brennholzarten

Heizzwecke für die verschiedenen Brennholzarten

Als Brennholz oder Feuerholz bezeichnet man Holz, welches für die thermische Energieerzeugung gedacht ist.
Das Wort Holz leitet sich vom germanischen „holta“ ab und bezeichnet das feste Gewebe der Sprossachsen von Sträuchern oder Bäumen, wobei botanisch gesehen nur das vom Kambium erzeugte sekundäre Xylem mit Lignineinlagerungen in den Zellwänden der Samenpflanzen Holz ist.

Zur Verbrennung in einem Nutzfeuer ist trockenes Holz der älteste bekannte Brennstoff der Menschheit. Holz wird seit 400000 Jahren verbrannt.
Nachdem im 20. Jahrhundert eine Abkehr von der Brennholznutzung zugunsten energieintensiverer Brennmittel in den Industrieländern stattfand, war eine Rückkehr zur Wärmegewinnung durch Brennholz in Haushalten seit Beginn des 21. Jahrhunderts zu erkennen.

Handel mit Brennholz

Den Heizwert von Brennholz kann man entweder massenbezogen (Kilowattstunde pro Kilogramm) oder volumenbezogen (Kilowattstunde pro Kubikdezimeter) angeben, er unterliegt beim Holz den bei allen Naturprodukten üblichen Schwankungen.
Während die Dichte der unterschiedlichen Brennholzarten beim Heizwert kaum eine Rolle spielt, ist der Wassergehalt (w%) wichtiger. Er kann auch als Holzfeuchte (u%) angegeben werden, wobei einer Holzfeuchte (Wassermasse bezogen auf Trockenmasse) von 100% ein Wassergehalt (Wassermasse bezogen auf Gesamtmasse) von 50% entspricht.

Um den Heizwert von feuchtem Holz zu ermitteln, muss man vom Heizwert der Trockenmasse die Energie abziehen, die das Wasser zum Verdampfen braucht, das entspricht etwa 0,68 Kilowattstunden je Kilogramm Wasser. Allerdings ist die Abnahme des massebezogenen Heizwertes bei zunehmendem Wasseranteil nur zweitrangig in der zunehmenden Verdampfungswärme des Wassers begründet, die Hauptrolle spielt hier der geringere Trockenmasseanteil.
Während trockenes Nadelholz einen Heizwert von 5,2 kWh/kg hat, liegt der Brennwert von Laubholz aufgrund der anderen chemischen Zusammensetzung nur bei 5 kWh/kg.

Heizzwecke für die verschiedenen Brennholzarten

Zu Heizzwecken finden je nach Einsatzgebiet verschiedene Holzarten Verwendung. Vereinfacht kann man sagen, dass Laub- und Harthölzer mehr Heizwert pro Raummeter haben als Weich- und Nadelhölzer , während der Heizwert nach Gewicht bei Nadelhölzern höher liegt als bei Harthölzern. Außerdem brennt Nadelholz wegen der darin in größeren Mengen enthaltenen Harze schneller und unter größerer Wärmeentwicklung ab als Hartholz.
Für die Verbrennung in Holzvergaserkesseln können durch die hier stattfindende hochtemperaturige Verbrennung alle Holzarten gleichermaßen gut genutzt werden.

Laubholz

Da Laubholz langsamer und dadurch anhaltender brennt, ist es besonders gut geeignet für offene Kamine oder Kaminöfen, auch wenn es mehr Asche bildet, weswegen größere Anlagen das billigere Nadelholz bevorzugen.

Nadelholz

Auch für Küchenöfen ist Nadelholz erwünscht, da es schneller hohe Temperaturen erzeugt, ist es besonders gut zum schnellen Hochheizen eines kalten Ofens geeignet. Die ganz andere Konstruktion eines Küchenofens im Vergleich zu einem Heizofen ermöglicht die für die Verbrennung von Nadelholz notwendige höhere Sauerstoffzufuhr bei einem gleichzeitig größeren Flammraum für die langflammigere Verbrennung.

Die Unterschiede zwischen den Holzarten können erheblich sein:

Fichtenholz

Fichte brennt sehr schnell an und ab und eignet sich deshalb besonders gut zum Anheizen. Ein weiterer Vorteil ist die weite Verbreitung in Europa, die einen günstigen Preis garantiert. Ein Nachteil von fichtenholz ist jedoch das Spritzen von Glut, weshalb Fichtenholz sich wegen der Brandgefahr nicht gut für offene Kamine eignet. Allerdings wird es häufig in Vergaserkesseln und Grundöfen verbrannt.

Tanneholz

Tanne ist das traditionelle Brennholz des Alpenraumes für offene Herdfeuer, da Tanne ähnlich schnell wie Fichte brennt, sich aber durch geringere Ausprägung der Funkenflug verursachenden Harzblasen auszeichnet. Tannenholz ist nur noch in seltenen Fällen sortenrein zu erhalten.

Kiefer-Lärchenholz

Kiefer oder Lärchenholz sind zwar von besserer Qualität bei ähnlichem Brennverhalten, spielen aber wegen ihrer geringeren Verbreitung nur regional als Heizmittel eine Rolle.

Birkenholz

Das für einen Laubbaum erstaunlich zügig abbrennende Birkenholz ist sehr beliebt für offene Kamine, da es gut getrocknet nur sehr wenig Funkenflug verursacht und neben seinem angenehmen Geruch auch noch ein wunderschönes leicht bläulich bis helles Flammenbild hat.

Buchenholz

Bei dem Holz, welches man als Buchenholz kaufen kann, muss man trennen zwischen dem eigentlichen Buchenholz einerseits und der Weiß- oder Hainbuche andererseits, die oft ebenfalls unter der Bezeichnung Buchenholz im Handel zu erhalten ist.
Das eigentliche Buchenholz ist wegen seines schönen Flammenbildes und der guten Glutentwicklung ein klassisches Kaminholz. Weiterer Vorteil bei Buchenholz ist der fast nicht vorhandene Funkenflug und die dadurch sehr geringe Brandgefahr bei einer Nutzung im Wohnbereich. Außerdem hat es einen so guten Brennwert, dass der Brennwert und Heizwert von Buchenholz oft sogar als Referenzwert zur Bewertung anderer Hölzer angegeben wird. Auch beim Räuchern von Lebensmitteln wird hauptsächlich Buchenholz wegen seines beliebten Geruches eingesetzt.

Bedingt durch seine universellen Einsatzmöglichkeiten liegt Buchenholz im oberen Preisbereich.

Weißbuchenholz - Hainbuchenholz

Das Holz von Weiß- oder Hainbuchen ist auch gut getrocknet noch auffällig schwer, weshalb es bezogen auf das Volumen einen besonders hohen Brennwert hat.
Obwohl Weißbuche sehr schwer zu sägen und zu spalten ist, ist es trotzdem ein gutes Kaminholz, da es dem Nutzer ein schönes Flammenbild, geringen Funkenflug und eine sehr lange Brenndauer bietet.

Eichenholz

Eiche ist in allen den Öfen gut einsetzbar, die ausschließlich der Wärmegewinnung dienen, da der Heizwert sogar noch höher ist als der von Buche und die Brenndauer als unübertroffen gilt. Nachteilig beim Eichenholz kann der hohe Gerbsäureanteil sein, der bei zu geringer Luftzufuhr die Abgasrohre angreift und sie versotten lassen kann. Für offene Kamine wird Eichenholz weniger häufig eingesetzt, da es optisch eher Glut als ein schönes Flammenbild bietet.

Eschenholz

Eschenholz ist das ideale Kaminholz, da es neben einem hohen Heiz- und Brennwert (ähnlich Buche) das wohl schönste Flammenbild von allen Hölzern hat und sich darüber hinaus wegen seines geringen Funkenfluges perfekt für offene Kamine eignet.
Seine harte aber zähe Konsistenz macht Eschenholz leicht zu sägen, aber schwer zu spalten.

Pappelholz

Pappelholz ist zwar für den heimischen Ofen oder Kamin ebenso ungeeignet wie auch Weidenholz, wird aber in Großfeueranlagen mit kontrollierter Brennstoffzufuhr in Form von Hackschnitzeln bevorzugt genutzt. Pappelholz stellt im Hybridsortenanbau der Brennholzwirtschaft durch das enormes Wachstum eine der ergiebigsten Holzarten dar.